Aus dem Bärenfonds, der durch Spenden der Mitglieder und durch die Sammlung am «Bärentag» gespiesen wird, werden diverse Projekte unterstützt, die sich mit der Integration von ausländischen Bewohnerinnen und Bewohnern in Basel beschäftigen.
Im nachfolgenden Gastbeitrag berichtet die Mobile Jugendarbeit Basel und Riehen über eines dieser Projekte.
Horb’Air-Festival 2015
Die Mobile Jugendarbeit Basel und Riehen, Standort Kleinbasel, zog das Horb’Air-Festival 2015 mit rund 15 Jugendlichen und jungen Erwachsenen partizipativ auf. Bereits Ende Januar traf sich das OK 2015 zur ersten gemeinsamen Sitzung. Auf der Traktandenliste standen Aufgaben wie: Bewilligungen, Sponsoring, Acts suchen, Licht- und Tontechnik, Medienarbeit und vieles mehr. Insgesamt traffen wir uns an sechs Abenden. „To do’s“ wurden jeweils nach Know-how und vorhandenen Ressourcen der Mitwirkenden aufgeteilt, protokolliert und gemeinsam kontrolliert.
Am 22. August war der grosse Tag da, das Horb’Air 2015 belebte den Horburgpark mit rund 300 BesucherInnern, QuartierbewohnerInnnen, Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen – alle genossen die gemütliche Stimmung bei Sonnenschein im Grünen. Die Verantwortung über die Koordination der neun Acts auf der Bühne, wie auch die Übersicht über die kulinarische Verpflegung am Stand lief über die Jugendlichen. Die zwei Jugendarbeitenden der Mobilen Jugendarbeit Basel und Riehen standen am Event selbst als Coaches im Hintergrund.
Die Jugendlichen vom Verein „Cultur Kitchen“ haben einen Tag vor dem Event gemeinsam mit vielen fleissigen HelferInnen die Angebote für den Verpflegungsstand vorbereitet. Grosser Wert wurde auf spezielle Kost gelegt. In einer grossen Gastroküche wurde bis Mitternacht gewurstet, Lamm-Chili- und Poulet-Fenchel-Masse wurde in 70 Meter Darm gepresst. Was für ein Erlebnis! Für die Süssen unter den Horb’Air-Besuchenden gab es Crêpes mit allerlei feiner Füllung. Die Jugendlichen übernahmen grösstenteils die Verantwortung über das Essen und bedienten die BesucherInnen, die an den Stand kamen, sehr höflich. Die verschiedenen Ämtli der Bewirtschaftung (Grillchef, Kasse, Crêpesplatte, Ausschank usw.) wurden nach eigenem Befinden der HelferInnen gewechselt und koordiniert. Das Angebot wurde sehr geschätzt und die Jungen erhielten Feedbacks für ihr grosses Engagement.
Am 22. August war der Horburgpark von 15 bis 24 Uhr belebt, Menschen unterschiedlichen Alters und verschiedener Herkunft traffen hier zusammen. Am Nachmittag wurde der Schwerpunkt auf Kinderkultur gelegt, ein Malatelier und ein Gratis-Trommelworkshop zogen viele Kinder aus dem Klybeck- und dem Bläsi-Quartier an. Ab 16 Uhr wurde der Living Dome mit Sound gefüllt. Beinahe alle auftretenden Acts waren in unserer Zielgruppe (12-25-jährig), ein Rap-Duo stand am Horb’Air 2015 sogar erstmals auf einer Bühne vor Publikum. Die Plattform, die der Event bietet, wurde von den Mitorganisierenden und den Acts umfassend genutzt. Ob Rap, Gesang, Kochen, Grillen oder Fotografieren und die Moderation der KünstlerInnen – überall standen Jugendliche ehrenamtlich im Einsatz! Es wurde gemeinsam getanzt, geschwatzt und alle amüsierten sich. Die BesucherInnen konnten sich im Park auf eine Decke setzten, sich sonnen und die Live-Musik geniessen. Oder aber vor der Bühne mitfiebern, Fussball spielen und ihr Können auf der Slackline versuchen.
Partizipation
Bereits die Entstehung der Idee wurde von Jugendlichen gesteuert, ein Festival in einem Park hatten sie sich bereits beim ersten Horb’Air im Jahre 2009 gewünscht. Dieses Bedürfnis der jungen Erwachsenen hielt bis heute an, daher wurde dieser kleine aber feine Event in diesem Jahr bereits zum siebten Mal durchgeführt. Der Anteil der Verantwortungsübernahme der Jugendlichen wird immer konkreter und höher. Seit vier Jahren ist das OK mehrheitlich stabil. Ziel wäre es, in Zukunft den Event ganz an die Jugend abzugeben und nur noch im Hintergrund zu coachen.
Nachhaltigkeit
Durch den sehr hohen Grad an Partizipation konnten sich die Jugendlichen mit ihrem Projekt und dem Resultat stark identifizieren. Der Wunsch, den Event im 2016 zu wiederholen, wurde bereits von einigen Jugendlichen geäussert. Das Projekt ist ein ideales Lernfeld für Jugendliche, die sich gerne für die Jugendkultur in Basel stark machen wollen.
MJAB / Malika Abd‘Rabbou